Hier findet Ihr demnächst Informationen zu einem neuen Projekt von mir. 


"Suchet den Schalom der Stadt"

 

Diese Worte schrieb vor etwa 2500 Jahren der Prophet Jeremia. Eigentlich sollte man diese Worte Jeremias besser so wiedergeben: "Suchet das Wohl der Stadt, suchet ein Leben in Gerechtigkeit und Frieden für die Stadt", denn im hebräischen Text steht hier das Wort Schalom, mit dem ein Leben in umfassender Gerechtigkeit gemeint ist. Dieser Schalom ist fürwahr - wie Luther übersetzt hat - das 

 

Beste, was man einer Stadt wünschen kann."Suchet den Schalom der Stadt"- das geht nicht, wenn wir das Evangelium als einen Schatz in unserem Herzen bewahren, aber zugleich die ungeheure politische Sprengkraft dieses Evangeliums vor der Öffentlichkeit verstecken. Christsein aus dem Evangelium beinhaltet die Einmischung in die nur scheinbar inneren Angelegenheiten des politischen Lebens. Deshalb darf und kann Kirche niemals bequeme Kirche sein, wenn sie denn eine Kirche sein will, die nach den Konsequenzen des Evangeliums für die Gestaltung aller Bereiche des Lebens fragt. Kirche muss um des Evangeliums willen angehen gegen das, was dem Gemeinwohl schadet. Sie darf nicht mitmachen bei dem, was das gesellschaftliche Klima vergiftet und die Würde von Menschen antastet. Um des Friedens willen muss sie in kritischer Solidarität streitbare Kirche sein und damit den Schalom suchen. Gerade durch ihre Einmischung in den öffentlichen Diskurs einer Polis, gerade als streitbare Kirche leistet die Kirche "politische Diakonie" für die Stadt.